BROOKLYN WATERFRONT PIERS / New York - 1996
Das Gelände der Piers von Brooklyn hat als Hafennutzungsfläche seit den 70er Jahren an Bedeutung verloren und steht für eine städtebauliche Umnutzung zur Disposition.
Das Gebiet mit seinen alten Lager-hallen befindet sich an exponierter Stelle, gerahmt von der exklusiven Wohngegend Brooklyn Heigths, Manhattan und der Brooklyn Bridge. Blickbeziehung gibt es zu der Statute of Liberty, Ellis- und Gover-nors Island. Besonderheit ist der senkrechte Geländesprung zum 20 m höher gelegenen Brooklyn. Die Kante wird von dem zweigeschos-sigen Expressway mit der darüber liegenden Promenade betont.
Das Thema ist die Piers als Freizeitfläche mit kulturellen Einrichtungen zu gestalten. Weiter wird der Wunsch der Bürgeri-nitiativen aufgegriffen, dort park-ähnliche Flächen anzulegen. Den Abschluss des 2km langen Streifens mit den Piers 1-6 bildet ein Wohngebiet quadratischer Grundfläche.
Konzept
Grundidee ist, mit neuen archi-tektonischen Elementen auf die starken städtebaulichen Rand-bedingungen zu reagieren. Ein neues Zentrum wird dort, wo die einzigen Straßenverbindungen zu Brooklyn unter dem Highway hindurch bestehen, als Drehpunkt definiert. Des weiteren wird das in seiner Form eigenständige Gelände durch Wasserkanäle von der Kante Expressway abgelöst. Es entsteht insoweit ein geschichtlicher Bezug zu der Landgewinnung im vorigen Jahrhundert. Die Piers 1-6 sollen unterschiedliche Nutzungen aufnehmen.
Prägende Grundlage für die gestalterische Auseinander-setzung mit dem Piergelände ist der spielerische Umgang mit Raster, welches sich auf das zweidimensionale Regelsystem bezieht, das New York zugrunde liegt.
Die Struktur der Piers ist die Transformation einer Raster-überlagerung und bildet somit eine plastische Oberfläche, die mit unterschiedlichen Materialien besetzt ist. Diese Oberfläche, die zum Teil Dachfläche eines unter-irdischen Ausstellungssystem ist, kann generell begangen werden. Auch die Struktur des Wohngebietes basiert auf der Überlagerung zweier Raster.
Der „Hebelarm“ ist bestimmendes Ordnungs- und Bezugselement. Er liegt senkrecht zu der wichtigsten Straße Brooklyns (Joralemonstreet) und begrenzt neue Blockstruk-turen. Die Magnethochbahn markiert die Zäsur zwischen der rasterbeeinflussten und frei gestalteten Fläche. Drehpunkt des gestalterischen Elements ist der große Platz mit dem Gebäude für museale Nutzung und Medien-technologie. Die Car-Towers betonen die historische Uferkante und schaffen vertikale Kontakt-punkte zu Brooklyn Heihgts Pro-menade, während frei installierbare Strukturen in den Wasserbecken die horizontalen Richtungen auf-nehmen.
Visuelle Bezüge zu New York werden durch die beiden Tor-gebäude, die Ellis Island und die Skyline von Manhattan rahmen und Laserleuchtpunkte an den Piers geschaffen.