Kleiner Schlossplatz Stuttgart - STUTTGART / 1999
Der Kleine Schloßplatz fordert in zwei Punkten heraus:
Gestalterisch in der Fügung der komplexen Rahmenbedingungen zu einer selbstverständlich wirkenden Gesamtlösung, inhaltlich damit diesen ungeliebten Platz zu einem belebten Treffpunk der Bevölkerung zu machen.
Gestalterisches Konzept
Auf die Höhe und Lage der umgebenden Randbebauung wird zum einen mit der Staffelung der oberen Geschosse reagiert, zum anderen mit Verdrehungen in den Grundrissen. Hierdurch ergibt sich gemeinsam mit den Öffnungen und Durchgängen die Differenzierung in den Fassaden. Zum Teil ragen Gebäudeteile in den Straßenraum und zonieren darunter liegende Eingänge und Freibereiche.
Als Materialien werden durchgängig Glas, Metallpaneele, Stein und Beton vorgesehen. Hierbei werden die Fassaden des Handelsbereiches transparenter, die der Galerie geschlossener gestaltet.
Durchgänge und Durchblicke in dem Gebäude ermöglichen die fußläufige Anbindung der um- liegenden Passagen und Straßen.
Von der Königsstraße kommend beginnt die räumliche Inszenierung mit dem Vorplatz zwischen Eingangsbereich der Galerie und dem Königsbau. Die großzügig angelegte Freitreppe markiert die Nahtstelle zwischen Handel und Galerie. Sie dient als Tribüne und führt zum Kleinen Schloßplatz auf Ebene +5.00. Dieser neugestaltete Platz nimmt alle städtebaulichen Verbindungen auf. Er ist Ort zum Verweilen und erschließt die umliegenden Nutzungen.
Eine offenen Passage formuliert die Verbindung zur Theodor-Heuss-Straße hin. Sie wird von dem herausspringenden Geschoß, Mikadostützen und einer Unterscheidung von Niveau und Belag des Bodens gebildet.
Inhaltliches Konzept
Inhaltliches Hauptziel des Entwurfes ist es, den Kleinen Schloßplatz zu beleben. Daher sind im Konzept die Eingänge der Kaufhäuser auf der Ebene +5.00 und Friedrichstraße vorgesehen. Die Handelsnutzung ist in den Oberschossen durchgehend in den unteren Ebenen mittels Durchgängen und Passagen getrennt. Eine Nutzung kann somit von einem oder mehreren Interessenten erfolgen.
Das Gebäudefenster zur Post und Köngsbau akzentuiert die Durchgänge und Blickbeziehungen. Hier liegt das eingestellte Café, das gemeinsam mit der Bar Kronprinzenstraße und Mövenpick den Außenraum belebt.
Starkes verbindendes Element ist schließlich die Galerie. Sie wird sowohl vom Vorplatz Niveau Königstraße, wie auch über den Kleinen Schloßplatz erschlossen. Ihr Dachgeschoß erstreckt sich über den Bereich der Kaufhausnutzungen. Das Foyer wird von den beiden Eingangsgeschossen in der Zwischenebene gebildet. Letztere dient als Kassenbereich von dem man in Wechsel- und Dauerausstellung gelangt. An deren Übergang auf der Ebene +18.50 befindet sich das Galeriecafé, von dessen Terrasse sich der Blick zum Königsbau und Schloß öffnet.